Der inhaftierte ehemalige Vorsitzende der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP, Selahattin Demirtaş, hatte vor einer Woche in seiner Zelle das Bewusstsein verloren. Er klagte über Brustschmerzen und Atemnot, teilte seine Schwester und Verteidigerin Aygün Demirtaş über Twitter mit.
Als der Politiker am 26. November 2019 sein Bewusstsein verlor, habe der Mitinsasse in der Zelle, Abdullah Zeydan erste Hilfe geleistet, so die Juristin. Später hatte ein Notarzt dann nur ein sog. EKG gemacht. Obwohl der Gefängnisarzt gefordert hatte, dass Demirtaş für umfangreiche Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht werden müsse. Die Forderung sei aber wurde abgelehnt worden. Es bestehe für den Politiker permanente Lebensgefahr.
Die Gefängnisleitung habe Aygün Demirtaş mitgeteilt, dass der Grund der Ablehnung für einen Krankenhausbesuch des Sicherheitsbedenken seien. In den über drei Jahren Haft sei der Politiker nur einmal ins Krankenhaus gebracht worden.
Die beiden Co-Vorsitzenden der HDP, Demirtaş und Figen Yüksekdağ wurden im November 2016 festgenommen und befinden sich in einem Hochsicherheitsgefängnis in Edirne.