uratDas Online-Nachrichtenportal „Internethaber.com“ hat offenbar 2018 von der Stadt Istanbul hunderttausende Lira erhalten um damals die Regierungspartei AKP zu unterstützen. Jetzt sind Unterlagen dazu aufgetaucht, die das Ganze belegen sollen.
BOLD – Die Vorwürfe gab es schon seit längeren: Die Regierungspartei soll bei den Regionalwahlen 2018 Gelder der Stadt Istanbul an regierungsnahe Medien weitergeleitet haben. Der Chef des Nachrichtenportals Internethaber.com, Hadi Özışık, hatte das als Lüge abgetan.
Jetzt hat der Journalist Murat Ağırel Belege veröffentlicht, die die Millionentransfers an Internethaber belegen sollen. In den Sozialen Medien hatte die Meldung für Unruhe gesorgt. Die Stadtverwaltung von Istanbul, die seit den vergangenen Kommunalwahlen vom Kandidaten der Oppositionspartei CHP regiert wird, hatte wegen der Vorwürfe eine Untersuchung eingeleitet. Alle Bereiche und Unternehmen der Stadtverwaltung sollten Berichte über ihre Werbeausgaben, Zeitungskäufe und ähnliches einreichen.
Die Berichte geben Aufschluss über die massive Unterstützung von regierungsnahen Medien. So habe etwa die Otobüs A.Ş. 2018 für eine zweitägige Werbung 25.000 TL an Internethaber.com gezahlt. Für eine andere eintägige Werbung soll im selben Jahr 15.000 TL gezahlt worden sein.
https://twitter.com/muratagirel/status/1215377133184352256?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1215377133184352256&ref_url=https%3A%2F%2Fmedyabold.com%2F%2Fboldmedya.com%2F2020%2F01%2F10%2F121020%2F
Die städtische Wohnungsgesellschaft KİPTAŞ für eine dreitägige Werbung 35.000 TL gezahlt haben. Der städtische Wasserproduzent soll den Unterlagen zufolge für zwei Werbungen 59.000 TL gezahlt haben.
Die Zahlung alleine an Hadi Özışık zeigen deutlich, wie mit Unterstützung von Medien wie Internethaber.com die Regierungspartei AKP bei den Kommunalwahlen erneut den Bürgermeister stellen wollte. In Medien, in denen AKP nicht unterstützt wurde, sei dagegen keine Werbung der Regierungspartei geschaltet worden, so der Journalist Ağırel.
Ağırel hat nach der Veröffentlichung der Belege Hadi Özışık aufgerufen sich zu entschuldigen. Zudem hat der Journalist angekündigt zu belegen, wie Internethaber.com vom Transportministerium durch zahlreiche Werbeschaltungen profitiert.