In der vergangenen Woche wurden drei Mitarbeiter von Oda TV verhaftet. Dabei handelt es sich um die Journalistin Hülya Kılınç und den Redaktionsleiter Barış Terkoğlu. Später wurde auch der Chefredakteur Barış Pehlivan festgenommen. Zunächst lautete derVorwurf gegen die Journalisten, Staatsgeheimnisse verraten haben. Oda TV hatte über einen Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes MIT herausgebracht, der in Libyen getötet wurde.
Der eigentliche Grund für die Festnahme könnte jedoch ein anderer sein. Pehlivan und Terkoğlu seien dabei ein Buch fertigzuschreiben. In dem Buch mit dem Titel “Mahrem 2” (Vertraulich 2) soll es um die Bildung von geheimer Gruppen innerhalb des Staates gehen, berichtete Hüseyin Ersöz, der Rechtsanwalt von Barış Terkoğlu, “T24” gegenüber. Weil für das Buch mit vielen Personen Kontakt aufgenommen wurde, sei es bekannt gewesen, dass ein solches Buch geschrieben werde.
Der rechtsanwalt kritisiert, dass der Tod des Mitarbeiters des MIT bekannt gewesen ist. Die Bestattung des Geheimdienstlers in Manisa sei durch Soziale Medien und etwa der Facebook-Seite des Gemeindevorstehers bekannt gemacht worden. Es sei daher juristisch nicht nachvollziehbar, dass die Festnahme mit dem Artikel über den Tod des MIT-Mitarbeiters begründet werde.
Gegen die Festnahme von Teroğlu und Pehlivan habe man Beschwerde eingelegt, teilte der Rechtsanwalt mit. Der Staatsanwalt habe dem Verteidiger erzählt, dass der Bericht von Oda TV in der Gesellschaft für Empörung gesorgt hat.