In den türkischen Gefängnissen mehren sich die Nachrichten über Corona-Fälle. Der gefährliche Erreger könnte jetzt auch auf das Frauengefängnis von Kayseri Bünyan übergesprungen sein. Das erzählte Şükran Aydoğan unter Berufung auf ihre Schwester Merve, die mit vier weiteren Gefangenen eine Zelle teilt und mit ihr sie wöchentlich telefoniert, der Nachrichtenagentur „Mezopotamya.“ Vier der fünf Frauen sollen Symptome einer Ansteckung durch das Coronavirus haben.
„Am Freitag (3. April) war mir schwindelig und mir war schelcht. Ich sah immer schlechter. Seit diesem Tag habe ich vorübergehenden Sehverlust. Mein Hals brennt, mir ist schlecht, ich huste trocken und ich kann icht atmen. Mit der Hilfe meiner Zellennachbarn kann ich sie anrufen. Mit der Begründung, der Gefängnisarzt sei nicht da, konnte ich vier Tage lang nicht zu ihm. Die Gefängnisleitung tut nichts. Nach 4 Tage wurde ich zum Gefängnisarzt gebracht und habe ihm meine gesundheitl. Probleme erzählt. ´Wie konnte es in zwei Tagen so schlimm werden, fragte er mich. Du bist praktisch blind geworden. Ich verstehe das nicht,´sagte der Arzt und gab mir ein Medikament und ging weg. Meine Mitinsassin Rojda hat sich vor 4 Tagen neben mich gelegt. Am Dienstag hat sich das selbe durchgemacht wie ich. Sie kann nicht mehr lesen, ihr ist schwindelig und schlecht. Pınar Demir und Nazlı Soglin haben ein Brennen am Hals und trockenen Husten.Sie haben uns nicht ins Krankenhaus geliefert. Alle meine Zellennachbarn leider darunter,“ wird die Gefangene Merve Aydoğan zitiert.
Die Gefangene leide zudem unter der Darmerkrankung „Zöliakie.“ Die Schwester richtet daher einen Appell an den türkischen Justizminister Abdulhamit Gül. „Dass meine Schwester trotz Coronavirus nicht entlassen wird bedeutet ihren Tod.“ Das verstoße gegen die Menschrenchte. Ich will, dass das Leben meiner Schwester geschützt wird. Meine Schwester und alle politischen Gefangen müssen freigelassen werden,“ so Şükran Aydoğan.