Präsident Erdoğan hat in der Türkei zu spenden wegend er Corona-Krise aufgerufen. Mit der Aktion “Biz Bize Yeteriz Türkiyem” (übersetzt: Meine Türkei, wir reichen uns selbst aus) soll Geld für Bedürftige gesammelt werden, die durch die Folgen des Erregers in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Seither setzen verschiedene Mitarbeiter unter Druck “freiwillig” zu spenden.
Nach einem Bericht der Zeitung “Cumhuriyet” Mitarbeiter aufgefordert, “mindest einen Tageslohn” für die Kampagne des Präsidenten zu spenden. Mitarbeitern, die nicht spenden wollen, drohen Gehaltskürzungen. Die Gewerkschaften bereiten sich daher auf juristische Klagen gegen die Direktive vor.
Laut dem Bericht sollen Mitarbeiter, die nicht unterschrieben haben “freiwillig” zu spenden auch damit bedroht worden sein, nicht mehr von den Betriebswohnungen profitieren zu können. Ein solches Schreiben soll demnach der Chef des zum Landwirtschaftsministerium gehörenden Forstamt von Zonguldak, Bekir Karacabey, seinen Mitarbeitern geschickt haben. Als Nachweis für die Spenden sollen die Kontoauszüge den Vorgesetzten vorgelegt werden.
Von den Gerwerkschaften gibt es Kritik an der Maßnahem. “Was verdienen schon Mitarbeiter im öffentlichen Dienst und was sollen Sie abgeben,” so der Vorsitzender der Gewerkschaft Tarım Orman-İş, Şükrü Durmuş. Die Gewerkschaft werde deswegen Anzeige erstatten.