(red.) Vielen Menschen in der Türkei leiden an den Folgen der schlechten Wirtschaft. Ganz besonders trifft es diejenigen, die per Dekret aus dem Staatsdienst entlassen wurden, die auch „KHK´li“ genannt werden.
ausweglose Situation
Ein besonders tragisches Beispiel zeigt der Abgeordnete Ömer Faruk Gergerlioğlu von der oppositionellen HDP auf. Darin eine Twittermeldung einer Frau an den Abgeordneten, die über den Überlebenskampf ihres Mannes berichtet. „Mein Man wurde entlassen, er war Soldat. Ihm wurde mit seinen jungen 24 Jahren Terrorismus vorgeworfen,“ schreibt die Ehefrau an Gergerlioğlu. „Wir sind in einer ausweglosen Lage. Nicht einmal unsere Familien wollen uns helfen. Heute habe ich auf dem Computer entdeckt, dass mein Mann auf Google ´wieviel bekomme ich für eine Leber´gesucht hat. Es hat mich zerstört.“ Die Ehefrau nennt das, was die per Dekret entlassenen durchleben müssen „Völkermord.“
Es gibt viele andere ähnliche Beispiele. Andere nehmen sich ihr Leben, weil sie keinen anderen Ausweg finden.
150.000 Staatsdiener per Dekret entlassen
Nach dem Putschversuch wurde über 150.000 Menschen aus dem Personal entlassen. Viele mussten auch ins Gefängnis. Diejenigen, die dann von den Vorwürfen vor Gericht frei gesprochen wurden, bekommen ihre Arbeit nicht zurück und müssen sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten.
Soylu: “Nicht jeder muss für den Staat arbeiten.”
Den Schlusspunkt hat in dem Fall Süleyman Soylu gesetzt: „ Man möge es mir verzeihen, aber ich muss ja nicht alles aus dem Blickwinkel des Verfassungsgerichts sehen,“ sagte Soylu in einem Gespräch mit dem regierungsnahen Sender Kanal 7. „Nicht jeder muss für den Staat arbeiten, sagte der Hardliner in der Regierung von Präsident Erdogan.