Erneut wurde eine Schwangere in der Türkei ins Gefängnis gesteckt. Serpil Özmermer hat einen 4-jährigen Sohn und wurde bereits am 17. Dezember festgenommen und in die Haftanstalt von İzmir Şakran gebracht.
Zunächst wurde Serpil Özmermer per Dekret vom Staatsdienst entlassen, erzählt ihr Ehemann H. Özmermer, der sich große Sorgen macht. Die ehemalige Beamtin habe eine Risikoschwangerschaft. Auch er musste kurze Zeit hinter Gitter. Er wurde 2016 in Untersuchungshaft genommen und nach seiner Vernehmung wieder freigelassen, erzählt der Ehemann.
Mein Sohn braucht seine Mutter
Der Schwangeren wird Anhängerschaft in der Gülen-Bewegung vorgeworfen. Obwohl die Mutter an den Gerichtsverhandlungen anwesend war, wurde sie dennoch bei der zweiten Anhörung festgenommen. Ihr Mann erzählt, dass keine Fluchtgefahr besteht und dass seine Ehefrau daher zumindest bis zur Urteilsverkündung unter Auflagen frei gelassen werden könne. „Meine Frau ist Schwanger und ich wir haben einen Sohn, der seine Mutter braucht. Das beeinträchtigt seine Psyche. Sie befindet sich im Gefängnis von İzmir Şakran in Block B6,“ so H. Özmermer.
Serpil Özmermer war seit 2916 beim Justizministerium angestellt und nach dem Putschversuch im Juli 2016 per Dekret entlassen worden. In der Aussage einer Person tauchte ihr Name auf, weswegen Ermittlungen gegen die Schwangere eingeleitet wurden. Ihr Prozess wird vor dem 32. Gericht für Straftaten verhandelt. Serpil Özmermer nimmt über das Videokonferenzsystem SEGBIS an der Gerichtsverhandlung teil.